Ist Leitungswasser gut oder schlecht für deine Gesundheit
Leitungswasser “Ja” oder “Nein”
Die Geister scheiden sich was den Konsum von Leitungswasser angeht. Selbsternannte Ernährungsexperten auf Instagram, Facebook und Co. prangern Leitungswasser als gefährlich an und bewerben damit Heimfiltersysteme oder skurril anmutende Trends wie Dry-Fasting. Wasserversorger und Kontrollstellen steuern da vehement dagegen und berufen sich auf Gutachten, welche den einwandfreien Zustand des Trinkwassers der Industrienationen der nördlichen Hemisphäre belegen sollen.
Was stimmt nun aber wirklich, ist Leitungswasser für unseren Körper gut oder doch nicht? Wie bei so ziemlich jedem Thema gibt es auch hier verschiedenen Blickwinkel aus denen man das Thema Wasser betrachten kann und eventuell bringen uns diese verschiedenen Perspektiven etwas Licht ins Dunkel.
Woher kommt das Leitungswasser?
Aus dem Wasserhahn wirst du dir jetzt denken. Ja, klar. Aber welchen Weg hat es bereits hinter sich gebracht, bis es bei dir aus der Leitung läuft? Je nach Region gibt es hier starke Unterschiede. Ob du tagtäglich frisches Quellwasser, oder aufbereitetes und gereinigtes Oberflächenwasser zu dir nimmst, kommt darauf an wo du wohnst.
Trinkwasser – welches bei dir aus dem Wasserhahn kommt – kann also aus Grund-, Oberflächen-, Niederschlags- oder auch Meerwasser stammen. In manchen Fällen, wie zum Beispiel in der Stadt Wien, kommt auch Hochquellwasser zum Einsatz, welches in 36 Stunden über Hochquellleitungen von den Niederösterreichischen Alpen in die Stadt befördert wird.
Der Grossteil des in Europa verwendeten Trinkwassers kommt vom Grundwasser welches durch Brunnen oder natürliche Quellen (Quellwasser) gewonnen wird. In Deutschland kommt das Leitungswasser zu mehr als zwei Drittel vom Grundwasser, in der Schweiz gar zu 80%. Dieses durchläuft beim langsamen Versickern (Niederschläge und teils Fluss-, Seewasser), verschiedene Gesteins und Erdschichten und wird dadurch natürlich gefiltert. Daher kann in etwa die Hälfte des Schweizer Grundwassers unbehandelt direkt als Trinkwasser verwendet werden. Der Rest des Grundwassers durchläuft verschiedene Aufbereitungsverfahren, bevor es ins Trinkwassernetz eingespeist wird.
Ein Teil des Trinkwassers kommt vom Oberflächenwasser welches u.a. auch Flüsse, Bäche, Seen und Küstengewässer miteinschliesst. In Lindau zum Beispiel wird Trinkwasser aus dem Bodensee gewonnen. Entsprechend stark muss es dann aufbereitet und gefiltert werden um die gesetzliche Norm für Trinkwasserqualität zu erreichen.
Welchen Einflüssen unterliegt unser Trinkwasser?
Die massgeblichen Einflüsse aufs Trinkwasser bis zum Privathaushalt umfassen:
- Der Ursprung wie z.B. Grundwasser vs. Oberflächenwasser
- Die Art der Aufbereitung
- Das Leitungssystem
Den Ursprung unsers Trinkwassers haben wir bereits im ersten Kapitel erläutert. Das gewonnene Oberflächenwasser oder auch Grundwasser erfüllt die gesetzlich festgelegten chemischen und mikrobiologischen Anforderungen für Trinkwasser jedoch nicht immer. Deshalb wird es, bevor es ins Trinkwassersystem eingespeist wird, aufbereitet.
Für die Aufbereitung gibt es verschiedene Methoden. Die Wahl der richtigen Methode hängt vom Standort, der Wasserressource, dem lokalen Verbrauch und den möglichen Gefährdungen (Verunreinigungen, Abwasser, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft) ab.
Bei Grundwasser sind Verunreinigungen vor allem durch Pestizide, Düngemittel, Mineralöle, Kanalisationen, Tankanlagen, Sickerwässern (Tausalze, etc.) und Altlasten gegeben. Bei Oberflächengewässer kommen auch noch Abwassereinleitungen, Deposition von Luftschadstoffen sowie Unfallereignissen hinzu. Unsere Flüsse und Seen sind nunmal ein Spiegel der Gesellschaft und das von der Sonnencreme bis zum Plastiksack.
Vor allem Karst- und Kluftgrundwassser zeichnet sich durch starke Qualitätsschwankungen auf und auch hier sind, wie bei Oberflächenwasser oder Lockergesteinsgrundwasser die lokalen Gegebenheiten und Wassermerkmale ausschlaggebend für die Wahl des Behandlungsverfahren.
Die verschiedenen Behandlungs- und Filtersysteme für die Trinkwasserbereitung
Das Thema der Wasserbehandlung ist hoch komplex und die verwendeten Verfahren werden immer an die lokalen Gegebenheiten und Wasserquellen angepasst. Um den Rahmen des Artikels nicht zu sprengen, findest du im Nachfolgenden einen kurzen Überblick der Verfahren. Für weiterführende Lektüre, die dann auch ins Detail geht, findest du am Ende des Artikels die Quellenangaben.
Die Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung können je nach Funktion wie folgt eingeteilt werden:
Die Vorbehandlung
Die Vorbehandlung des Rohwassers kommt vor allem bei stark belasteten oder bei stark schwankender Qualität zum Einsatz. Ziel ist das Abtrennen grober Partikel, sowie das Reduzieren mancher Stoffe und Mikroorganismen.
Filtration
Was bei Grundwasser natürlich beim Sickern durch verschiedene Gesteins-/Erdschichten geschieht, kann auch “künstlich” stattfinden. Arten der Filtration umfassen: Flächenfiltration, Raumfiltration, Langsamsandfiltration, Schnellfiltration und die Membranfiltration. Letztere kann wiederum in Mikrofiltration, Ultrafiltration, Nanofiltratotion und Umkehrosmose eingeteilt werden. Aber, wenn du es genau wissen willst, kannst du dir die Verfahren hier im Detail ansehen: “Anerkannte Aufbereitungsverfahren Trinkwasser”
Desinfektion/Oxidation
Die Desinfektion dient dem Abtöten oder der Abtrennung von potentiell krankheitserregenden Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Protozoen). Die Oxidation hingegen dient dem Minimalisieren oder der Umwandlung von organischen und anorganischen Wasserinhaltsstoffen. Ziel ist, diese potentiell schädlichen Stoffe dem Wasser zu entziehen oder biologisch abzubauen, sodass sie ihre toxische Wirkung verlieren.
Zur Desinfektion oder Oxidation kommen hier verschiedene Verfahren und Stoffe zum Einsatz. Am folgenden Beispiel möchte ich die Komplexität dieser Verfahren veranschaulichen:
Chlor und Chlordioxid
Das bekannteste Mittel zur Desinfektion ist wohl die Chlorung. Chlor dient hierbei der Abtötung von Viren und Bakterien, dient aber auch der Oxidation von z.B. Eisen etc. Beim Einsatz von Chlor kommt es jedoch zu Nebenreaktionen die zu chlor- und bromhaltigen Produkten führen, welche gesundheitsschädlich sind. Deshalb müssen beim Einsatz von Chlor die strikt definierten Grenzwerte eingehalten werden.
Chlordioxid ist zur Desinfektion oft effizienter, aber auch hier macht die Menge das Gift um unter den Toleranzwerten für Chlorit und Chlorat zu bleiben, welche als Reaktionsprodukte von Chlordioxid im Wasser absolut unerwünscht sind.
Bei Ozonung (siehe unten) kann es bei zu starkem Einsatz zum krebserregenden Stoff Bromat kommen. Jedoch wird der Toleranzwert, zumindest in der Schweiz, normalerweise problemlos eingehalten.
Andere Verfahren:
- Ozonung
- UV-Verfahren
- Aktivkohle
- Ionenaustausch
- Entsäuerung / Enthaltung /Entkarbonisierung
Desinfektions- und Oxidationsverfahren werden, wie auch die Filteranwendungen, an das jeweilige Wasser angepasst, haben jedoch allesamt unerwünschte Nebenprodukte zur Folge. Deren Eliminierung ist durch weitergehende Verfahren sicherzustellen.
Weitergehende Behandlung
Es gibt noch spezielle Verfahren der Wasserbehandlung die zum Ziel haben die Konzentration spezieller Stoffe wie Nitrat etc. im Wasser zu reduzieren. Diese Verfahren sind jedoch stark abhängig von lokalen Gegebenheiten und alle Infos hierzu findest du hier: Anerkannte Aufbereitungsverfahren für Trinkwasser
Die im genannten Dokument beschriebenen Verfahren umfassen:
- Weitergehende Oxidation
- Nitrifikation
- Denitrifikation
- Elektrodialyse
- Enteisenung/Entmanganung
Verfahrenskombination
Wenn auch oftmals keine Aufbereitung oder nur eine Desinfektion ausreichen, gilt es wie am Anfang erwähnt bei z.B. Karst- oder Oberflächenwasser mehrstufig vorzugehen. Die folgende Abbildung veranschaulicht das sehr gut:
Fazit
Mit diesem kurzen Überblick möchte ich dir vor allem Eines klarmachen. Die Behandlung und Aufbereitung des Süsswassers ist eine wirklich komplexe Angelegenheit und gehört prinzipiell in die Hand von Profis. In Europa – vor allem jedoch in der Schweiz – sind wir in der glücklichen Situation, dass die Qualität des Trinkwassers hohe Priorität hat und äusserst gewissenhaft geschieht.
Heisst das nun, dass Heimfilterung nutzlos ist und unser Trinkwasser absolut sicher ist?
Die Antwort hier lautet dennoch NEIN.
Die absolute Sicherheit gibt es nirgendwo auf diesem Planeten. Trotz der besten Wasserversorgung und der gewissenhaftesten Überwachung des Trinkwassernetzes kann es immer wieder zu Krankheitsausbrüchen kommen.
Wasser ist nun mal ein dynamisches Element und eine Reaktion in Echtzeit ist noch nicht immer möglich. Die Trinkwasserüberwachung und das Warnsystem werden jedoch immer besser und auch die Trinkwasserqualität hat sich über die letzten Jahrzehnte generell verbessert.
Zum Anderen kann es bei schweren Unwettern und damit einhergehenden Überflutungen zu Verunreinigungen kommen. Wenn man sich den Unwettersommer von 2021 ansieht und davon ausgeht, dass dank des Klimawandels solche Ereignisse in Zukunft häufiger werden, gibt es hier sicherlich noch einige Herausforderungen. Gemeinden und Wasserversorgungsunternehmen werden hierfür Konzepte erarbeiten müssen.
Wie auch am Anfang erwähnt, hängt die Trinkwasserqualität stark vom Ort ab an dem du lebst. Dabei geht es nicht nur um die lokalen Gegebenheiten wie Grundwasser vs. Oberflächenwasser, sondern auch das Leitungsnetz und die Leitungen in der Wohneinheit selber.
Bis hin zum privaten Leitungsnetz werden regelmässig Kontrollen durchgeführt. Aber, ein Teil der von dir konsumierten Wasserqualität liegt in deiner Hand. Wenn du z.B. in einem älteren Gebäude lebst, in welchem unter Umständen noch Bleileitungen vorhanden sind, ist eine Untersuchung der Wasserqualität am Wasserhahn eine sinnvolle Sache. Auch Wasserhähne welche nicht benutzt werden sollten regelmässig von dir gespült werden, oder vom Hauswassernetz genommen werden um einer Akkumulation von Mikroorganismen vorzubeugen.
Durch Leitungswasser verursachte Krankheiten
In den USA verursachen Verunreinigungen im Wasser konsequente Kosten von ungefähr 22 Milliarden Dollar pro Jahr. Darunter Fallen Kosten für Medikamente, Arztbesuche und Spitalaufenthalte, oder Erwerbsausfälle. Pro Kopf belaufen sich die Kosten auf 70 USD.
In der Schweiz liegt dieser Wert mit ca. 17 CHF pro Kopf deutlich darunter.
Bei systematischen Proben über einen Zeitraum von 3 Jahren in mehreren Kantonen konnten aber auch in der Schweiz immer wieder Höchstwertüberschreitungen festgestellt werden.
Bei E.Coli gab es in 1.3% der Proben Höchstwertüberschreitungen und knapp 200’000 Menschen waren betroffen. Bei Enterokokken waren es 1.6% und ca. 366’000 Menschen. Was Arsen angeht waren 0.1% der Einwohner, sprich 18’700 Menschen, von einer Höchstwertüberschreitung betroffen. Bei Blei und Fluor hingegen bleiben alle Messwerte im grünen Bereich und bei Eisen gab es nur sehr geringfügige Überschreitungen (0.3% der 3100 Proben).
Die Nitratbelastung der Böden – durch den Einsatz von Dünger – ist ein gängiges Problem, die Wertüberschreitungen im Trinkwasser betrafen jedoch “nur” 0.02% der Einwohner in den Messgebieten, sprich 4’080 Einwohner. Bei Nitrit waren es noch weniger.
Unabhängig von den oben genannten Faktoren gab es im Messungszeitraum auch Ereignisse, sprich einmalige Verunreinigungen, wie z.B. durch Fäkalien. Über 3 Jahre trat diese 88 mal auf und pro Ereignis waren im Schnitt 980 Einwohner betroffen. Auch chemisch, physikalische Ereignisse traten in 23 Fällen auf und betrafen, je Ereignis, 1’700 Einwohner.
Es gibt also auch Fälle an denen nachweislich hygienische Probleme im Trinkwasser zu Krankheitsausbrüchen führten. Wie z.B. In La Neuveville 1998, wo aufgrund von Campylobacter, Shigella und Noroviren im Trinkwasser mehr als 1600 Personen erkrankten.
Auch am 22. Juli 2015 in der Kleinstadt “Le Locle” kam es nach einem schweren Sturm zur Verunreinigung des Trinkwasserreservoirs und somit zu Menschen die dadurch erkrankten und in der Notfallaufnahme des städtischen Krankenhauses landeten (für Quellen siehe “Umsetzung des Protokolls Wasser und Gesundheit Schweiz” bzw. die Quellen am Ende des Artikels).
Wie du siehst, ist die absolute Sicherheit des Trinkwassernetzes nicht gegeben, aber es wird tatsächlich sehr engmaschig überwacht und in den allermeisten Fällen ist das Wasser aus deiner Leitung von hoher Qualität.
Ist Wasser aus Flaschen die Lösung?
Generell sind wir keine Fans von Plastik und Untersuchungen von Flaschenwasser haben in letzter Zeit immer wieder die Nachteile dieses verpackten Wassers zum Vorschein gebracht.
Seien es hohe östrogene Aktivitäten in Wasser aus PET-, Glas- oder «Tetra Pak®»-Verpackungen (siehe Quellenangaben “hormonaktive Substanzen in abgepacktem Mineralwasser”) welche bei einer Studie in Deutschland gefunden wurden, oder ähnliche neuere Studien die ein ebenso düsteres Bild bei französischem Flaschenwasser zeichnen.
Wasser ist nun mal ein Lösungsmittel und löst dementsprechend Stoffe. Es sollte also nicht verwundern, wenn Stoffe aus Verpackungsmaterial ebenso gelöst werden. In den meisten Fällen bleiben die Werte unterhalb der festgelegten Toleranzgrenzen, aber eben nur in den meisten und nicht in allen Fällen. Also – persönlich – greifen wir unserer Gesundheit, aber allem voran unserer Umwelt zuliebe, eher selten zu abgepacktem Wasser.
Die Filterung des Trinkwassers zu Hause
Hier sprechen wir von der Filterung des Trinkwassers der reichen Industrienationen Mittel- und Nordeuropas. In den USA oder der südlichen Hemisphäre sind die Ausgangslagen gänzlich unterschiedlich und wir können hierzu keine seriösen Statements abgeben.
Welche Filtersysteme für Leitungswasser zur Verfügung stehen
Die verschiedenen Systeme, die für die Filterung von Tischwasser zu Hause zur Verfügung stehen:
Filterkannen Brita und BWT
Die Einsteigermodelle für die Wasserfilterung zu Hause sind definitiv Filterkannen bzw. Filterkaraffen. Es gibt hierbei mehrere Anbieter, die Funktionen bzw. angebotenen Systeme ähneln sich jedoch meist stark. Die bekanntesten Anbieter sind Brita und BWT. Brita Wasserfilterkannen und -karaffen gibt es bereits in einigen Supermärkten zu kaufen, was praktisch ist, wenn die Filter nachgekauft werden müssen.
Die Filterkannen werden mit Kartuschen bestückt, welche laut dem Hersteller durch ultrafeines Gewebe Grobpartikel zurückhalten, durch Ionenaustauscher-Perlen das Wasser enthärten und Metalle reduzieren, sowie Aktivkohle-Perlen die Chlor und andere Geruchs- wie geschmacksstörende Stoffe binden. Die Filterkaraffen setzen auf eine Filter-Disc welche aus natürlicher Aktivkohle aus Kokosnussschalen besteht und somit vor allem Chlor und andere geschmacksstörende Stoffe reduziert, Mineralien jedoch im Tischwasser belässt.
Durchs den Einsatz der Filterkaraffe zu Hause können wir den besseren Geschmack des Tischwassers bestätigen. Insgesamt haben 10 Personen das Leitungswasser vor- und nach Einsatz der Filterkaraffe verkostet und einstimmig wurde der Geschmack des gefilterten Wassers als angenehmer bewertet. Kaufen kann man die Filterkannen und -systeme bei verschiedenen Onlineshops oder in gut sortierten Supermärkten. Für den Vergleich der Produkte empfiehlt es sich vorher einen Blick auf die Webseite von Brita zu werfen.
Tischwasserfilter von BWT
BWT zählt zu den führenden Unternehmen was Wasserfilterung und -aufbereitung angeht. Das Angebot reicht von den Filterkannen über Wasserhahnaufsätze und kompletten Heimfilteranlagen zu Hygienesystemen für Swimmingpools. Die Filterung bei den Wasserkannen funktioniert ähnlich wie bei Brita. Zum Einsatz kommen ein Gewebe für Grobpartikel und Inonenaustauscher für die Reduktion von Schwermetallen. Je nach gewähltem Modell bietet BWT jedoch noch die Möglichkeit an, das Wasser mit z.B. Magnesium anzureichern oder dessen PH Wert ins alkalische zu ziehen.
Die Filterkartusche “Soft Filtered Water” von BWT reduziert Chlor, Blei, Kupfer, Kalk und organische Stoffe. Die weiteren Produkte zeichnen sich dann durch besseren Kalkschutz aus, oder eben durch die zusätzliche Anreicherung des Wassers mit Magnesium, Magnesium + Zink, oder einen erhöhten PH-Wert. Das “Soft Filtered Water” durften wir ebenso testen und auch hier war ganz klar die Verbesserung des Geschmacks feststellbar. Auch den Kalkschutz können wir bestätigen, da Kalkablagerungen im Wasserkocher stark reduziert sind, wenn regelmässig das gefilterte Wasser verwendet wurde.
Kaufen und vergleichen kann man die Filterkannen bei einigen Onlineshops und auf der Webseite von BWT.
Wasserhahnaufsätze – Filterwasserhähne
Ab hier wird die Wasserfilterung für zu Hause etwas komplizierter. Es gibt hier neben BWT und Brita noch einige andere Anbieter und auch die Produkte werden vielfältiger. Das Angebot reicht von Filteraufsätzen zum Aufstecken (Achtung nicht jeder Wasserhahn ist hierfür geeignet), bis hin zu komplett eigenen Wasserhähnen mit Umschaltfunktion und unter der Spüle installierten Systemen.
Je nachdem wie stark man auf gefiltertes Wasser setzen möchte und wie genau man es mit der Wartung nimmt bzw. auch die wiederkehrenden Kosten was die Filtererneuerung und Wartung angeht spielen hier eine Rolle.
Wer also noch zögert, dem empfehlen wir vorab das Testen der Filterkannen. Wer dann überzeugt ist vom gefilterten Wasser und aufs “Next Level” gehen möchte, der sollte sich direkt bei zwei bis drei Herstellern informieren über eben die verschiedenen Möglichkeiten die man direkt am Wasserhahn hat und deren Vor- wie Nachteile. Fragen die es zu beachten gibt wären da zum Beispiel:
- Welche Filtersysteme stehen zur Verfügung, und was genau filtern diese?
- Wie wird das System eingebaut? Selbst- oder vom Fachmann?
- Wie hoch sind die Installationskosten und Anschaffungskosten?
- Wie oft muss der Filter erneuert werden, von wem und wie hoch sind die Kosten bei jeder Erneuerung?
- Wie sieht es aus mit der Garantie und dem Service im Falle einer Fehlfunktion?
Die Anschaffunsgpreise von Wasserhahnaufsätzen liegen zwischen 100 bis 300 Euro bzw. Schweizer Franken z.B. von DrinkPure. Wasserhähne mit einem unter der Spüle installierten Filter sind bei Brita und BWT ab ungefähr 500 Euro bzw. 500 Schweizer Franken zu haben. Hierbei reden wir jedoch nur über die Materialkosten.
Heimanlagen für die Wasserfilterung
Bei einem Neubau und je nach Gegebenheiten des lokalen Wassers, kann man auch über die Installation eines kompletten Systems nachdenken. Hierbei geht die Schere an Möglichkeiten noch weiter auseinander und die Filtermöglichkeiten umfassen Entkalkungsanlagen und Umkehrosmosefilter genauso wie Produkte zur UV-Desinfektion des Heimwassers.
Die verschiedenen Möglichkeiten und Preise aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Wenn man sich jedoch für eine komplexe Heimfilterung entscheidet, dann ist es unabdingbar die Gegebenheiten des Wassers in der Wohneinheit zu kennen, sprich die Wasserhärte, das installierte Leitungssystem, lokale Wassergegebenheiten und somit auch die lokale Wasserqualität. Denn wie schon eingangs erwähnt ist die Wasseraufbereitung ein sehr komplexes Unterfangen und die eingesetzten Verfahren hängen stark vom vorhandenen Rohwasser ab. Genauso wichtig ist es sich im Klaren darüber zu sein, was man mit der Filterung erreichen möchte, z.b. weicheres Wasser, Wasser mit einem höheren PH Wert, Wasser welches von Schwermetallen und Chlor befreit wurde, etc.
Risiken der Heimfilterung
Egal welches System zur Wasserfilterung eingesetzt wird, von der Filterkanne bis zur Umkehrosmose benötigt jedes System eine rigorose Wartung. Bei Filterkannen, empfiehlt sich das diese im Kühlschrank aufzubewahren und den Filter regelmässig zu tauschen um einer Verkeimung des Filters und somit Wassers vorzubeugen. Bei den meisten Kannen gibt es eine LED Anzeige welche einem anzeigt wann ein Filtertausch angebracht ist.
Es gilt, umso komplexer das gewählte System, umso komplexer die Wartung. Wenn eine komplette Heimanlage zum Einsatz kommt und diese von einem Fachmann installiert wird, empfiehlt sich auch die fachmännische Wartung. Man sollte also bedenken, dass nicht nur Material- sondern auch Arbeitskosten regelmässig zu Buche schlagen.
Das grösste Risiko bei Heimfilteranlagen ist also tatsächlich die unsachgemässe Wartung und somit eine ungesunde Verkeimung der Anlagen und des Trinkwassers.
Vorteile und Fazit zur Heimfilterung von Trinkwasser
Der für uns absolut nachvollziehbarste Vorteil – der bereits beim Einsatz von Filterkannen deutlich wurde – ist der verbesserte Geschmack. Bei professionellen Wasserenthärtungsanlagen und -Filtersystemen wurde dieser Effekt nochmals verstärkt festgestellt.
Ob komplexe Filtersysteme für zu Hause wirklich angezeigt sind, wird wie eingangs erwähnt kontrovers diskutiert und je nach lokaler Gegebenheit mag die Antwort unterschiedlich ausfallen. Es ist also tatsächlich eine sehr persönliche Entscheidung.
Abschliessend und weil es in diesem Zusammenhang eventuell noch interessant ist: Befragungen bei Menschen welche an Krebs erkrankten und wider der Meinung von Ärzten auch von Krebs im Endstadium heilten ergaben, dass diese Menschen mit “Spontanheilung” neben einer kompletten Umstellung Ihrer Ernährung, dem Zugang zu alternativen Heilungsmethoden, einer intensiven Auseinandersetzung mit Ihren Emotionen und Lifestyle auch auf gefiltertes Wasser setzten und das beinahe ausnahmslos.
Das passt auch in das Bild einer ganzheitlichen Philosophie der Gesundheit, welche Wasser als “Master-Healer” betrachtet. Bei Krankheiten oder Infektionen wie der Grippe wird in der Natur und dem Immunsystem zuliebe gefastet, Wasser jedoch verstärkt konsumiert. Und Menschen mit langwierigen und komplexen Krankheiten wie Krebs, gehen beim “Meister-Heiler” Wasser sozusagen auf Nummer sicher und filtern zu Hause.
Wir hoffen, dass du mit unserem Beitrag etwas mehr zu einem unserer wertvollsten Güter erfahren konntest und dir selbst die Entscheidung gegen oder für eine Heimfilterung des Trinkwassers nun leichter fällt. Auf alle Fälle wünschen wir die viel Gesundheit und stossen auf dich an!
Weiterführende Lektüre und Quellen:
- Anerkannte Aufbereitungsverfahren für Trinkwasser
- Trinkwasserhygiene: Mikrobiologie
- Hormonaktive Substanzen in abgepacktem Mineralwasser
- Umsetzung des Protokolls Wasser und Gesundheit Schweiz
- Neue Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung