Buchtipp – Das Buch von dem du dir wünschst deine Eltern hätten es gelesen
Generell bin ich kein Fan von Ratgebern jeglicher Art über das Elternsein, denn ich gehe davon aus, dass 99% der Eltern das Beste für Ihre Kinder wollen und sich ohnedies täglich Gedanken über ihre Erziehung machen und sich Rat holen, wenn SIE es SELBER wünschen. Ja man sieht schon, ich bin allergisch auf unerbetene Ratschläge und kriege Schweissausbrüche wenn sich jemand anmasst zu urteilen oder es gar zu «Mum-Shaming» kommt. Aber hey, das ist ein anderes Thema.
Perfekt unperfekt
Was dieses Buch angeht seien wir mal ganz ehrlich, das Leben ist nicht perfekt und wenn wir Menschen erziehen wollen die auf das Leben da draussen vorbereiten sind, werden auch unsere allerliebsten kleinen Schätze genau das lernen müssen. Ja, wir dürfen Gefühlsausbrüche haben, ja wir können mal die Geduld verlieren und mal unfair sein, ohne sich dafür gleich geisseln zu müssen. Natürlich meine ich hier nicht physische oder psychische Gewalt, sondern den ganz normalen Wahnsinn des Lebens.
Sich seiner Erziehung bewusst werden
Also, worum genau geht es in diesem Buch? Es geht hier zwar tatsächlich um Erziehung aber allem voran geht es darum sich seiner eigenen Erziehung bewusst zu werden und aus erlernten und nicht zwingend gesunden Mustern auszubrechen. Das Buch ist weder besserwisserisch noch als absolute Wahrheit verfasst, sondern eben ein Buch zum Schmökern und Nachdenken über die eigene Erziehung, die Schwächen oder Stärken die man sich dadurch angeeignet hat und was man davon weitergeben möchte und was nicht.
Verschweigen und verschleiern, mein persönlicher Bezug zum Buch
Persönlich habe ich dieses Buch zu einem Zeitpunkt gelesen, an dem ich herausgefunden habe wie tief die Verschleierung und das Verschweigen in meiner eigenen Familie wirklich gegangen ist. 35 Jahre lang wurden hier Tumore und biologische Abstammungen verschwiegen und das nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil die Eltern dachten es ist zum Wohle der Kinder, diese Dinge nicht zu wissen. Das Ganze ging – man kann es sich denken – nach hinten los und wenn man solche Dinge im Nachhinein zwar verzeihen und die Beweggründe verstehen kann, bleiben doch einige kleinere und grössere Wunden zurück. Das mag wie ein Extrembeispiel klingen, aber selbst wenn es bei uns keine riesigen Familiengeheimnisse gibt, habe ich mir damals geschworen von Grund auf ehrlich zu sein mit meinen eigenen Kindern. Wir sprechen also über Tot, Liebe, Leben und all die grossen Fragen die da aufkommen, zwar auf eine Art und Weise die für Kinderohren gemacht ist, aber dennoch offen und ehrlich.
Thanks for your blog, nice to read. Do not stop.